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Katar im Schwitzkasten

Saudi-arabische Allianz verschärft Boykott / Kuwait will vermitteln

  • Lesedauer: 2 Min.

Doha. Das Emirat Katar bekommt die Folgen des Boykotts durch Saudi-Arabien und dessen Verbündete zu spüren: Wie angekündigt schloss Riad die Grenze zu Katar und seinen Luftraum für Qatar Airways. Am Dienstag trat außerdem ein Flugverbot für katarische Maschinen in Kraft. Am Airport Doha kam es zum Ausfall der meisten Flüge.

Katar ist problemlos derzeit nur auf dem Seeweg zu erreichen. Darauf ist das Land aber nicht eingestellt. Aus dem, gemessen am Pro-Kopf-Einkommen, reichsten Land der Welt meldet AFP Panikkäufe. Saudi-Arabien, federführend bei den Strafaktionen gegen den Nachbarn, hat alle Kataris zum Verlassen des Landes innerhalb von zwei Wochen aufgefordert. Diese Maßnahmen werden mitgetragen von drei arabischen Staaten - Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten - sowie dem Präsidenten Jemens. Letzterer ist allerdings gestürzt und im saudischen Exil.

Auffällig ist, dass es Riad trotz einer großen propagandistischen Offensive erst einmal nicht gelang, weitere arabische Staaten in seine antikatarische Phalanx einzureihen. Die saudische Nachrichtenagentur SPA präsentierte zwar den ganzen Tag »Beweise« für den angeblich von Katar ausgehenden Terror, aber nicht einmal Oman und Kuwait, wie Saudi-Arabien und auch Katar Mitglieder im Golfkooperationsrat, schlossen sich an. Kuwait will ausdrücklich vermitteln.

Aus den USA, wo man sich im Pentagon offenbar einer Mitschuld am maßlosen Auftreten Saudi-Arabiens bewusst ist, kam die etwas kleinlaute Botschaft: »Wir ermutigen alle unsere Partner in der Region ... auf gemeinsame Lösungen hinzuarbeiten.« Doch Präsident Donald Trump scheint den Schuss nicht gehört zu haben. Er twitterte, es sei »so gut zu sehen«, dass sein Besuch kürzlich in Saudi-Arabien »sich bereits auszahlt«. roe Seite 2

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