Kosovaren machen Extreme zu Siegern
Parlamentswahl dürfte die Spaltung der Gesellschaft weiter vertiefen
Pristina. Die vorgezogene Parlamentswahl in Kosovo am Sonntag hat extremistischen Parteien den Sieg gebracht. Die Allianz von drei früheren Rebellenführern aus dem Bürgerkrieg Ende der 90er Jahre (PDK, AAK, Nisma) errang mit 34,7 Prozent den ersten Platz. Der eigentliche Wahlsieger war jedoch die nationalistische Vetevendosje, die ihre Stimmenzahl auf 26,8 Prozent verdoppeln konnte und auf den zweiten Platz kam. Dahinter folgt mit 25,8 Prozent ein liberal-konservatives Bündnis unter Führung der LDK des bisherigen Regierungschefs Isa Mustafa.
Die Wahlbeteiligung unter den 1,87 Millionen Stimmberechtigten erreichte mit 41,3 Prozent einen Negativrekord. Da die Siegerparteien untereinander tief zerstritten sind, wird die Teilung des Landes vertieft. Schon bisher waren wegen fehlender Mehrheiten im Parlament wichtige Entscheidungen wie etwa die Grenzziehung zu Montenegro blockiert worden. Auch der Kampf gegen Korruption und organisierte Kriminalität dürfte weiter auf sich warten lassen. dpa/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.