Piraten in Brandenburg treten nicht zur Bundestagswahl an

Tweet eines Listenkandidaten sorgte für Empörung / Staatsschutz hat inzwischen strafrechtliche Ermittlungen gegen Verfasser aufgenommen

  • Lesedauer: 1 Min.

Potsdam. Nach einem Twitter-Kommentar eines Potsdamer Bundestagskandidaten der Piraten zu den lebensgefährlichen Schüssen auf eine Münchner Polizistin hat der brandenburgische Landesverband die Teilnahme an der Bundestagswahl abgesagt. Dies sei am Mittwochabend auf einer Sondersitzung entschieden worden, teilte der Landesverband am Donnerstag in Potsdam mit. In dem Tweet hatte das Piratenmitglied sich positiv über den Angriff auf die Polizistin geäußert.

Es gelte, ein Zeichen zu setzen, dass sich die Partei »deutlich von den Äußerungen eines Listenkandidaten« distanziere, hieß es: »Menschenverachtende Bemerkungen müssen Konsequenzen haben, auch wenn sie schmerzhaft sind.« Die Aussagen in dem inzwischen nicht mehr sichtbaren Tweet verstießen »derart gegen alles, wofür wir stehen, dass keiner der anderen Listenkandidaten weiterhin in dieser Zusammensetzung kandidieren« wolle.

Der brandenburgische Staatsschutz hat inzwischen strafrechtliche Ermittlungen gegen den Verfasser des Tweets eingeleitet. Die Unterlagen seien inzwischen an die Staatsanwaltschaft übergeben worden, sagte der Sprecher der Polizeidirektion West, Heiko Schmidt, am Donnerstag. Bis Mittwochabend seien neun Anzeigen bei der Polizei eingegangen. epd/nd

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.