Die mit dem Wolf schmust

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Die Studentin Alina Hesse schmust mit einem 32 Tage alten Wolfswelpen in einem Freigehege des Wildparks Schorfheide. Der Wildpark präsentiert seine kleinsten Neuzugänge: Drei kleine Wölfe, alle Flaschenkinder, haben am Donnerstag ihr Aufzuchtgehege bezogen. Parkchefin Imke Heyter hat die Tiere vor knapp zwei Wochen aus dem Zoo Gotha erhalten und bei sich im heimischen Wohnzimmer aufgepäppelt. Seitdem hat Heyter nicht viel Schlaf gefunden. «Alle drei Stunden musste ich Fläschchen geben», erklärt sie.« Die Welpen wurden »Ailaf«, »Malinda« und »Mayaa« getauft. Erst wenn sie Fleisch fressen, können sie zum Altrudel kommen, von dem im Wildpark Schorfheide nur noch zwei Tiere übrig geblieben sind. Von Menschenhand aufgezogene Wölfe sind nach Ansicht von Heyter nahezu ideal für den Wildpark, da die Tiere dadurch an Menschen gewöhnt seien und so besser von Parkbesuchern studiert werden können. »Natürlich ist der Wolf ein Beutegreifer«, sagt Heyter. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass er ein soziales Tier sei. Viele Menschen haben nach Einschätzung der Wildparkchefin vom Wolf ein falsches Bild. Sie hofft, dass die drei kleinen Wölfe das Bild ein wenig geraderücken können.

Indessen meldete der brandenburgische Bauernbund, dass dem Biolandwirt Frank Michelchen aus Leibsch im Unterspreewald ein Kalb von Wölfen gerissen wurde. Bauernbund-Landesgeschäftsführer Reinhard Jung erklärte, Tierhalter Michelchen stehe dem Raubtier hilflos gegenüber, »weil in unserem Land ein paar wildgewordene Wildnis-Ideologen die Parole ›Willkommen Wolf‹ ausgegeben haben«. Im Februar hatten Bauer Michelchen und Rinderzüchter Jörg Dommel zu einer symbolischen Wolfswache an Dommels Weide bei Neuendorf am See eingeladen. Zuvor hatten Wölfe hier seit Juni vergangenen Jahres fünf Kälber und eine Mutterkuh gerissen. dpa/nd

Foto: dpa/Patrick Pleul

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