Jugoslawiens Probleme mit Marschall Tito

Vorstoß zur Umbenennung eines Platzes im kroatischen Zagreb sorgt für Unmut

  • Elke Windisch, Dubrovnik
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Über den richtigen Umgang mit dem »Marschall« sind Gesellschaft wie Politik in allen Nachfolgestaaten Jugoslawiens bis heute tief gespalten. In Titos Heimat Kroatien soll jetzt sogar einer der schönsten Plätze in der Hauptstadt Zagreb umbenannt werden. Wie soll man nun umgehen mit Josip Broz Tito? Er war der Führer der jugoslawischen Kommunisten, der sich 1941 an die Spitze des antifaschistischen Widerstandskampfs gegen deutsche und italienische Okkupanten stellte und nach dem Sieg 1945 das Land bis zu seinem Tod 1982 regierte. Die von ihm etablierte Spielart des Sozialismus war zwar erheblich liberaler als in den Ostblockstaaten, seine politischen Gegner indes verfolgte er mit ähnlich kompromissloser Härte wie jene Kollegen, die bei Moskaus Satelliten das Sagen hatten.

Schon im Vorfeld der Kommunalwahlen Ende Mai stand das Thema Tito-Platz ganz oben auf der Wahlkampf-Agenda der »Unabhängigen für Kroatien«, dem Rechtsaußen-Ableger...


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