Alltagskämpfe

Lexikon der Bewegunssprache

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Linke will den Kapitalismus überwinden. Das große Ganze also. Nur, wie und wo fängt man damit an? Man kann zu globalen Protestereignissen mobilisieren, in der Hoffnung, dass der Funke überspringt. Und man kann im Kleinen wirken, dort, wo die schmerzhaften Folgen des Kapitalismus im Alltag zu spüren sind. Die Trennung in private und politische Sphäre ist mit dem Konzept der »Politik der ersten Person«, wie es Feministinnen entwickelt und Autonome übernommen haben, sowieso obsolet. Alltagskämpfe sind mehr als nur Nebenschauplatz politischer Auseinandersetzungen: Es geht um die Tretmühle der Lohnarbeit, um steigende Mieten, öffentliche Schwimmbäder genauso wie die Aufteilung der Reproduktionsarbeit, Sexismus oder Alltagsrassismus. Hier werden der eigene Kampf gegen das Kapitalverhältnis, Geschlechternormierung und Rassismus täglich auf die Probe gestellt. Denn die schönsten Theorien - und reichlich theorieverliebt sind linke AktivistInnen allesamt - sind wenig wert, wenn sie nicht ab und zu im profanen Alltag praktische Anwendung finden. Mit fortschreitender Kapitalisierung und Kommodifizierung unserer Lebenswelten kommen den damit verbundenen Kämpfen - ob gegen Zwangsräumung oder Hartz-IV-Wahnsinn - immer größere Bedeutung zu. schmi

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