XY-Bande wieder auf dem Plan
Mit der Buchstabenfolge OPR-XY in ihren Autokennzeichen präsentierten sich im Landkreis Ostprignitz-Ruppin einst die Mitglieder der berüchtigten XY-Bande. Rauschgifthandel, Zuhälterei und illegales Glücksspiel wurde ihnen vorgeworfen. Kopf der Bande war mit Olaf Kamrath ein CDU-Stadtverordneter, der als sozial engagierter Unternehmer galt, doch nach Auffliegen seiner kriminellen Machenschaften den Beinamen »Pate von Neuruppin« verpasst bekam. Olaf Kamrath sprach zu seiner Verteidigung verharmlosend von Männerfreundschaften, doch es waren mafiöse Strukturen sichtbar geworden.
Nun ruft sich die XY-Bande wieder in Erinnerung. Denn am vergangenen Dienstag ist im Zentrum von Neuruppin Carsten R. festgenommen worden. Der Zugriff sei erfolgt, als der 48-Jährige gerade einem 58-Jährigen ein Kilogramm Amphetamin übergeben wollte, teilte das Polizeipräsidium am Freitag mit. Der 58-Jährige sei nach bisherigen Erkenntnissen des Landeskriminalamts ein Motorradrocker des Clubs Bandidos.
Die Wohnungen der beiden Beteiligten und die Quartiere von weiteren Verdächtigen in Berlin und Brandenburg seien durchsucht worden, hieß es in einer Pressemitteilung. Es seien dabei 650 Gramm Amphetamin, 1,25 Kilogramm Marihuana, 112 Cannabispflanzen, ein Revolver, zwei Kleinkaliberwaffen, 300 Schuss Munition und erhebliche Bargeldbeträge entdeckt worden. Außerdem wurde demnach eine Vielzahl von Unterlagen und Datenträgern sichergestellt.
Der festgenommene Carsten O. war 2006 als einer der Haupttäter der XY-Bande zu neun Jahren Haft verurteilt worden, unter anderem wegen bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln. Er ist nicht der Erste aus der XY-Clique, der erneut mit dem Gesetz in Konflikt kommt. Denn im vergangenen Jahr wurde ein weiteres, ehemals maßgebliches Mitglied der XY-Bande erneut wegen Drogenhandels zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.