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Viel wurde in den vergangenen Tagen über Sinn und Unsinn gewaltsamer Ausschreitungen debattiert. Dabei liegt deren Überflüssigkeit schon sprachlich auf der Hand: Oder haben Sie schon mal etwas von friedlichen Ausschreitungen gehört? Wir Rhetorik-Experten sprechen im Falle kombinierter Wörter mit identischer Bedeutung, deren Anhäufung zwar keinerlei Informationsgewinn verspricht, dafür die beschriebene Sache aber größer erscheinen lässt, von einem Pleonasmus. Selbst in einer sprachverliebten Redaktion wie der unseren wird, selbstredend stets mit Bedacht, zuweilen auf diese Figur zurückgegriffen. So wurde kürzlich ein literarischer Text für seine präzise Genauigkeit gelobt, jedoch bewusst vermieden, auch seine expressive Ausdrucksstärke herauszuarbeiten. Ohne redundante Wiederholung würden wir uns auf lange Dauer nun mal immer nur permanent im runden Kreis drehen. Ein wirklich realer progressiver Fortschritt wäre so nicht zu erreichen. mha
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