Einstweilen harmonische Union

Andreas Fritsche zur neuen Geschlossenheit der märkischen CDU

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 1 Min.

Die sichtliche, doch eigentlich unnötige Erleichterung, mit der CDU-Generalsekretär Steeven Bretz am Sonnabend auf das gute Ergebnis bei seiner Wiederwahl reagierte, erklärt sich aus den früheren Querelen.

Heute gibt sich die brandenburgische CDU familiär. Delegierte erzählen beim Parteitag stolz von ihren Eltern und Kindern oder bringen diese gleich mit. Und Bildungsexperte Gordon Hoffmann, der keine Kinder hat, entschuldigt sich dafür mit einem witzigen Spruch. Das wirkt hausbacken für einen Landesverband, in dem sich inzwischen moderne Ansichten stärker als in vielen anderen Gliederungen der Union durchgesetzt haben. Die Stimmung ist aber wirklich freundlicher als gewohnt, die demonstrierte Geschlossenheit mehr als nur Fassade. Das ist kein Kunststück, wo ein Sieg bei der Bundestagswahl zum Greifen nahe ist und eine Regierungsbeteiligung nach der Landtagswahl 2019 im Bereich des Möglichen liegt.

Doch sind potenzielle Opponenten wie Saskia Ludwig keinesfalls abserviert. Im Gegenteil: Sie darf sich Hoffnungen machen, am 24. September im Windschatten einer geläuterten CDU mit ihren gelinde gesagt stockkonservativen Ansichten in den Bundestag einzuziehen.

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