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Willkommenskultur für ausländische Fachkräfte

Der Business Immigration Service hilft Unternehmern bei der Ankunft in der Hauptstadt

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 3 Min.

Willkommenskultur als Dienstleistung - für Unternehmen und Fachkräfte aus dem außereuropäischen Ausland gibt es von nun an eine zentrale Anlaufstelle in der Hauptstadt. Der »Business Immigration Service« (BIS) der Ausländerbehörde ist in das Ludwig-Erhard-Haus der der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Charlottenburg gezogen. Dort können sich potenzielle Gründer und Arbeitskräfte an einem Standort vom BIS, der IHK und der von Land und Privatunternehmen gemeinschaftlich getragenen Wirtschaftsfördergesellschaft »Berlin Partner für Technologie und Wirtschaft« beraten lassen.

Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) sieht das Land damit bestens gerüstet für den Wettbewerb um Fachkräfte. Bei der Einzugsfeier des BIS am Mittwoch sagte Pop: »Das Land ist auf Talente und kreative Köpfe angewiesen.« Allein der Name »Ausländerbehörde« sei für potenzielle ausländische Arbeitskräfte schwer auszusprechen, die Behördengänge eine Hürde. Dass nun an einem Standort ausländische Unternehmen, Fachkräfte und deren Familien bei allen aufenthaltsrechtlichen Fragen wie zum Beispiel zu Firmengründungen oder Arbeitserlaubnissen geholfen werde, sei ein »wertvoller Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes«, so Pop.

Der Staatssekretär für Inneres Torsten Akmann (SPD) sieht in der zentralen Anlaufstelle einen Beitrag zur Etablierung einer »Willkommenskultur, die es braucht, um Fachkräfte und Unternehmen aus aller Welt für Berlin zu begeistern«. Mit Erfolg: Das BIS berät derzeit über 550 Unternehmen, Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen, mehr als 6000 Personen hat die Behörde dieses Jahr bereits eine Aufenthaltsbescheinigung zur Beschäftigung bewilligt.

Matthias Lange vom Start-up FinLeaps freut sich über das Angebot. Derzeit stellt das Unternehmen 25 neue Mitarbeiter monatlich ein, fast die Hälfte kommen nicht aus der EU. »Die Zusammenarbeit mit dem BIS bedeutet, dass ein kanadischer Bewerber vier Wochen nach Eingang seiner Bewerbung bei uns seine Arbeit aufnehmen konnte«, erzählt Lange.

So sieht sich auch der Leiter der Berliner Ausländerbehörde Engelhard Mazanke als Dienstleister. Durschnittlich fünf Tage dauere es, bis die Arbeitserlaubnis durch das BIS ausgestellt werde. Da Unternehmen unterschiedliche Bedürfnisse haben, die unterschiedliche Formen der Aufenthaltserlaubnis für ihre Fachkräfte beinhalten, müssen sie auch entsprechend beraten werden. Dabei will Mazanke aber keineswegs den Eindruck vermitteln, dass hier »besondere Leute besonders wichtig genommen werden«. »Der Service soll für alle gut sein, nach ihren Bedürfnissen.« Für Studierende aus dem Ausland sei der anders als für Flüchtlinge oder eben für ausländische Fachkräfte. Für alle will Mazanke den bestmöglichen Service anbieten.

Für Senatorin Pop steht das BIS aber auch noch für etwas anderes: als Modell für Verwaltungsreformen. Die Ausländerbehörde ist an andere Orte gegangen, hat ihre Online-Angebote ausweitet und die Zusammenarbeit von Land und Bezirken mit anderen Akteuren ausgeweitet - und damit in ihren Augen den Service verbessert.

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