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Elterngeld zeigt Wirkung

Studie stellt Veränderungen bei Einstellungen fest

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Das Elterngeld habe soziale Normen verändert, sagt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) anlässlich einer Studie über die vor zehn Jahren eingeführte Familienleistung. Bei den Vätern sei es mittlerweile gesellschaftlich akzeptiert, dass sie durchschnittlich zwei Monate in Elternzeit gehen. Bei Müttern hingegen ist das Verhalten laut Studie je nach Einkommen unterschiedlich: Frauen mit geringem Einkommen zieht es demnach früher in den Job zurück als zu Zeiten des Erziehungsgeldes, das vom Elterngeld 2007 abgelöst wurde. Frauen mit mittleren und hohen Einkommen pausierten mit dem Elterngeld dagegen länger.

Darüber hinaus wirke sich das Elterngeld auch auf die Einstellungen der Großeltern aus, deren Söhne in Elternzeit gehen, so die Studienautorinnen. Denn sie hätten durch diese Leistung ihre Vorstellungen von der Aufgabenverteilung zwischen Mann und Frau verändert. »Die Einführung des Elterngeldes hatte auch gleichstellungspolitische Zielsetzungen«, sagte Katharina Wrohlich vom DIW. »Es war von der Politik gewünscht, dass sich Einstellungen und soziale Normen verändern. Das ist gelungen, denn das Rollenverständnis von Männern und Frauen ist zumindest ein Stück weit egalitärer geworden.«

Für die Studie haben die Autorinnen Daten des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) zu mehr als 5000 Betrieben ausgewertet. Zudem untersuchten sie einen mehr als 12 000 Personen umfassenden Datensatz des Beziehungs- und Familienpanels »pairfam«.

Um eine noch gleichmäßigere Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit zwischen Vätern und Müttern zu erreichen, hält das DIW auch die von der SPD vorgeschlagene Familienarbeitszeit für sinnvoll. Diese sieht vor, dass Eltern von ein- bis dreijährigen Kindern eine staatliche Unterstützung bekommen, wenn Mütter und Väter ihre Arbeitszeit auf 75 bis 80 Prozent einer Vollzeitstelle reduzieren. sot

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