Erntefest wird in Raddusch gefeiert

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Ernte war schlecht. Früher hätte es deswegen eine Hungersnot gegeben, sagt Agrarminister Jörg Vogelsänger (SPD) am Montag. »Zwar werden Lebensmittel heute über Ländergrenzen und Kontinente hinweg gehandelt und in Deutschland muss sich wegen einer schlechten Ernte keiner Sorgen machen, dennoch soll uns ein Erntefest daran erinnern, dass wir die Milch und das Brot auf unserem Tisch der professionellen und harten Arbeit von Bäuerinnen und Bauern verdanken.«

Am kommenden Wochenende wird in Raddusch das 14. Brandenburger Dorf- und Erntefest gefeiert - mit Erntekronen, Erntekönigen und allem drum und dran. Dabei präsentieren Melanie Mutschke und Ortschronist Manfred Kliche die traditionelle Spreewaldtracht. Kliche wird auch den Festumzug moderieren. Eröffnet wird das Fest am Sonnabend um 11 Uhr im Beisein von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Raddusch zählt 700 Einwohner und gehört als Ortsteil zur Stadt Vetschau.

In die Festlichkeiten einbezogen ist auch die etwas außerhalb des Ortes gelegene Slawenburg, die auch so schon jährlich 50 000 bis 60 000 Besucher zählt. Dort gibt es nicht nur die Dauerausstellung »Archäologie in der Niederlausitz« zu sehen und die Sonderausstellung »Neu ist nur das Wort - Globalisierungen bei Nutzpflanzen von der Vorgeschichte bis in die Neuzeit«. Zusätzlich werden in der Slawenburg verschiedene Dinge möglich sein: Ponyreiten, Steinzeitschmuck und Lederbeutel fertigen, Hufeisenwerfen und so weiter. Mit der Kutsche oder mit dem Kahn kann vom Festgelände außerdem zum Biobauernhof Buchan oder zur Buschmühle gefahren werden. 35 Kähne stehen für die Transfers bereit.

»Kommen Sie vorbei, wir freuen uns«, wirbt Ortsvorsteher Ulrich Lagemann. Vetschaus Bürgermeister Bengt Kanzler freut sich ebenfalls, nicht zuletzt darüber, dass die Anreise am Sonnabend und Sonntag problemlos mit dem Zug möglich sein wird, weil dann der Regionalexpress 2 ausnahmsweise auch tagsüber in Raddusch halten wird. Normalerweise können die Berufspendler Richtung Berlin morgens nur bis 6.30 Uhr einsteigen. Danach fährt der RE 2 bis 22.19 Uhr ohne Halt durch. Betroffen davon sind auch die Haltepunkte Kolkwitz und Kunersdorf.

»Auch wir feiern gerne und auch wir haben unseren Beitrag geleistet, damit dieses Dorf- und Erntefest ein Erlebnis für alle Brandenburger wird«, erklärt Matthias Hantscher, Sprecher der Bürgerinitiative Haltepunkt Raddusch. »Allerdings wäre uns wesentlich mehr zum Feiern zumute, wenn endlich der RE 2 an unseren Haltepunkten die täglich vielen Hundert Betroffenen wieder mitnehmen würde.«

erntefest2017.de

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