Klassentreffen

Elf Meistertitel, ein Europapokalsieg - mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der DDR begegnen sich sieben ehemalige Oberligisten in der 3. Liga

  • Lesedauer: 3 Min.

Premiere für Zwickau

Schon am Freitag war es für den FSV Zwickau endlich soweit. Mit dem 2:0 bei Preußen Münster durfte der Aufsteiger seinen ersten Sieg in der neuen Spielklasse bejubeln. Die Treffer erzielten Ronny König (38.) und Toni Wachsmuth (56.). »Wir haben uns schon in den anderen Spielen, aber speziell heute viel vorgenommen und das perfekt umgesetzt«, sagte Abwehrspieler Nils Miatke. »Damit geben wir die Rote Laterne vertrauensvoll an den FC Carl Zeiss Jena ab«, twitterte der FSV. In der Tabelle verbesserten sich die Zwickauer allerdings nur unwesentlich: Vom letzten auf den vorletzten Platz

Nullnummer in Chemnitz

Besser als nichts. Der Chemnitzer FC konnte das 0:0 gegen den weiterhin enttäuschenden Zweitligaabsteiger Karlsruher gut verkraften. »Ich habe mehr positive Dinge gesehen als negative. Darauf lässt sich aufbauen«, sagte CFC-Trainer Horst Steffen: »Wenn wir so weitermachen, holen wir demnächst auch drei Punkte.« Nach dem dritten Remis bei einem Sieg und drei Niederlagen - dieselbe Bilanz hat der KSC - rutschte der CFC auf Platz 15. Dabei wäre mehr drin gewesen. Über seinen verschossenen Elfmeter in der 56. Minute dürfte sich Daniel Frahn immer noch ärgern. Aber auch andere Großchancen wurden von den Gastgebern zuhauf vergeben.

Erfurt gewinnt Thüringenderby

Dieser Sieg ist besonders wertvoll. Der FC Rot-Weiß Erfurt gewann das erste Thüringenderby in der 3. Liga seit fast sechs Jahren etwas glücklich gegen den Carl Zeiss Jena mit 1:0. Damit kletterten die Blumenstädter auf Platz 16, während Aufsteiger Jena auf den letzten Platz abrutschte. Nur, dass Trainer Stefan Krämer mit dem Auftritt seines Erfurter Teams nicht wirklich zufrieden war. »Ich freue mich über den Sieg für die Mannschaft, die Fans und das Umfeld, aber nicht über die Leistung. Wir haben seit vier Wochen das schlechteste Spiel gemacht und das gewinnen wir ausgerechnet.« Dem eingewechselten Christopher Bieber (68. Minute) sei Dank. Ansonsten hatten die Gäste aus Jena sogar mehr und bessere Chancen, konnten diese indes nicht nutzen. »Wir wollten in der zweiten mutiger spielen und sind dann durch einen Standard, der vorhersehbar war, in Rückstand geraten«, kommentierte Jenas Coach Mark Zimmermann.

Magdeburg siegt auch gegen Hansa

Nach der Niederlage am ersten Spieltag bleibt der 1. FC Magdeburg auf Siegkurs. Zum ersten Mal in der 3. Liga gelangen sechs Erfolge nacheinander. Auch Hansa Rostock vermochte die Mannschaft von Trainer Jens Härtel nicht zu stoppen. »Ich denke, dass wir der verdiente Sieger sind in einem intensiv geführten Derby mit zwei verschiedenen Philosophen«, sagte er nach dem 2:0. »Uns fehlt die Durchschlagskraft, die Magdeburg auszeichnet«, meinte Kollege Pavel Dotchev. Der FCM zeigte neben einer sattelfesten Abwehr auch eine reife Angriffsleistung. Die Tore schossen Philipp Türpitz (43.) und Felix Lohkemper (68.). Nur Magdeburgs Angriffsspitze Christopher Beck war kein Treffer vergönnt. »Wenn ich am Ende null Tore mache und wir aufsteigen, bin ich auch zufrieden«, reagierte er schmunzelnd. Der FCM liegt als Zweiter nur einen Punkt hinter Paderborn.

Halle feiert den ersten Dreier

Der Hallesche FC hat es geschafft. »Wir können noch gewinnen - auch wenn es schwer war«, sagte Trainer Rico Schmitt nach dem mühsamen 2:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden. Es war Halles erster Sieg in dieser Saison - und zudem der erste Heimsieg seit Januar. Die erlösenden Tore erzielten Martin Röser (32.) und Petar Sliskovic (66.). »Das war ein Arbeitssieg gegen eine sehr spielstarke Mannschaft«, meinte Schmidt, der sich mit seiner Mannschaft damit auf Platz 14 verbesserte. dpa/nd

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