Tempo-30-Zonen vor Kitas leichter möglich

Sachsen-Anhalt: Ministererlass gibt Kommunen mehr Möglichkeiten für Straßen vor sensiblen Einrichtungen

  • Lesedauer: 1 Min.

Magdeburg. Tempo 30 vor Kindergärten, Schulen, Altenheimen und Krankenhäusern: Für Kommunen in Sachsen-Anhalt ist diese Maßnahme künftig leichter möglich. Das Verkehrsministerium gab einen Erlass heraus, der eine entsprechende Änderung der Straßenverkehrsordnung umsetzt. Solche Geschwindigkeitsbeschränkungen sollen dazu beitragen, Verkehrsunfälle zu verhindern, wie das Ministerium am Donnerstag erklärte.

Die Kommunen hatten lange auf die Umsetzung der neuen Regeln gedrängt. Bereits im Sommer lagen bei den Straßenverkehrsbehörden mehr als 40 Anträge für Tempo-30-Beschränkungen vor sozialen Einrichtungen vor. Auch der Städte- und Gemeindebund sprach von einer »guten Idee« und forderte eine rasche Umsetzung. Kommunen können jetzt handeln - allerdings sei zuerst jeder Einzelfall zu prüfen, sagte ein Ministeriumssprecher. Nötig ist demnach etwa der Nachweis, dass Tempo 30 tatsächlich einen deutlichen Sicherheitsgewinn zur Folge hat. Zudem müsse ausgeschlossen sein, dass die Tempobeschränkung zu einer ungewollten Verlagerung des Autoverkehrs führt - beispielsweise durch Wohngebiete. SPD-Verkehrsexperte Falko Grube sprach sich für noch weitreichendere Regelungen aus. So sei es bislang nicht möglich, in Wohngebieten generell Tempo 30 anzuordnen. Hier sei der Bund gefordert, erklärte Grube. Kommunen müssten die Möglichkeit haben, nicht nur den Verkehrsfluss, sondern auch die Wohnqualität zur Grundlage ihrer Entscheidung zu machen. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal