Betreiber des Stromnetzes senkt Preis
Gute Nachrichten für die Stromkunden in Berlin: Die Vattenfall-Tochter Stromnetz Berlin will im kommenden Jahr die Netzentgelte senken. Das gab der Netzbetreiber am Montag bekannt. »Auch wenn wir keine Prognosen abgeben können, wie sich die Gesamtkosten insgesamt noch entwickeln, so gehen wir für das Berliner Verteilungsnetz eher von geringeren Kosten aus«, erklärte der Geschäftsführer der Stromnetz Berlin GmbH, Thomas Schäfer.
Nach Angaben des Konzessionsinhabers für das Netz bleibt der Grundpreis pro Jahr in Höhe von 39,70 Euro für einen Stromanschluss gleich, der sogenannte Arbeitspreis sinkt allerdings von 6,37 Cent pro Kilowattstunde auf 5,58 Cent ab. Diese Absenkung wird durch geringere Kosten beim vorgelagerten Übertragungsnetz möglich, das in der Hauptstadtregion von dem Unternehmen »50Hertz« betrieben wird. Außerdem wirkt sich das sogenannte Netzentgeltmodernisierungsgesetz (NEMoG) aus. Dieses Bundesgesetz legt unter anderem eine Begrenzung der Netzentgelte für das Stromnetz fest.
Für den durchschnittlichen Berliner Haushalt entstehen so Einsparungen in Höhe von 18 Euro pro Jahr, was einer Reduzierung um zehn Prozent der Netzentgeltkosten vom Vorjahr entspricht. In welchem Ausmaß die geringeren Kosten allerdings von den Energieunternehmen an die Kunden tatsächlich weitergegeben werden, hängt von dem jeweiligen Unternehmen ab. »Die 18 Euro haben wir veröffentlicht, damit alle Stromlieferanten schauen können, welche Auswirkungen das auf ihre Energiepreise hat«, sagt Schäfer.
Die Stromnetz Berlin sorgt als Eigentümer des Stromnetzes für die Versorgung von 2,3 Millionen Haushalten mit Strom. Wie es mit der Netzkonzession der Vattenfall-Tochter in Berlin weitergeht, ist demnächst Gegenstand eines Widerspruchsverfahren vor dem Landgericht Berlin. Am 14. November wird dort ein Widerspruch Vattenfalls gegen das laufende Vergabeverfahren des Stromnetzes verhandelt. Wie auch immer das Urteil ausfällt, das juristische Hickhack um die Vergabe des Netzes, das der Senat gerne rekommunalisieren würde, dürfte sich weiter fortsetzen. Experten rechnen mit langjährigen Gerichtsverfahren.
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