Tagebaue: Protest gegen Abbaggern von Dörfern
Proschim. Gegen das Abbaggern von Dörfern wegen neuer Braunkohle-Tagebaue haben am Dienstag rund 100 Bürger im Lausitzdorf Proschim (Spree-Neiße) demonstriert. Der Ort soll dem geplanten neuen Tagebau Welzow II zur Versorgung des Kraftwerks »Schwarze Pumpe« weichen. Auf einem Grundstück nahe des genehmigten Tagebaus wurden Blumenzwiebeln in die Erde gesetzt. Im Frühjahr sollen die gelben Osterglocken in Form eines Widerstandskreuzes blühen. Das gelbe Kreuz steht in der Lausitz und Ostbrandenburg für Proteste gegen neue Tagebaue und die unterirdische Verpressung von Klimagasen aus Kohlekraftwerken. Das gegenwärtige Revierkonzept des Energieversorgers LEAG bedeute für die Proschimer bis zur endgültigen Entscheidung eine weitere Wartezeit von drei Jahren, kritisierte Thomas Burchardt, Sprecher der Bürgerinitiative. Ein Kohleausstiegsplan des Bundes würde Verlässlichkeit geben. Der Neuaufschluss des Tagebaus Welzow-Süd II sei für eine sichere Energieversorgung nicht mehr notwendig, sagte Heide Schinowsky, Landtagsabgeordnete der Grünen. Die LEAG sollte die Pläne einstellen. Nach wie vor fehlten zudem Pläne, wie die Region um Welzow ohne neuen Tagebau aussehen solle, kritisierte sie. dpa/nd
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