Generalbundesanwalt soll Fall Jalloh übernehmen

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Dessau-Roßlau. Im Fall Oury Jalloh hat sich jetzt auch die Grünen-Bundestagsfraktion für eine erneute Überprüfung der Ermittlungen durch den Generalbundesanwalt ausgesprochen. Die Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic sagte der »Mitteldeutschen Zeitung« (Online), angesichts der neuen Informationen über die Vorfälle im Polizeirevier Dessau-Roßlau stelle sich die Frage, ob dem Generalbundesanwalt diese Kenntnisse bei dessen früherer Bewertung bereits vorlagen. Der aus Sierra Leone stammende Asylbewerber Oury Jalloh starb am 7. Januar 2005 bei einem Brand in einer Dessauer Polizeizelle. Er starb gefesselt an einer Matratze, die er selbst angezündet haben soll. Sachsen-Anhalts Justizministerin Anne-Marie Keding (CDU) hatte bereits am Donnerstag die Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg gebeten, das Ermittlungsverfahren an sich zu ziehen. Zuvor hatte die »Mitteldeutschen Zeitung« über einen Vermerk eines Oberstaatsanwaltes in Dessau-Roßlau berichtet, in dem dieser eine Selbsttötung Jallohs ausschließt, und eine Verbindung zwischen dem Tod Jallohs und zwei früheren Todesfällen in Dessauer Polizeizellen zieht. epd/nd

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