Ältestes Fassadenbild der Stadt verschwindet
Der »Weltbaum I - Grün ist Leben«, das riesige Fassadenbild an der Brandmauer des Hauses Siegmunds Hof 21 ist ein Blickfang, gerade für die Zehntausenden Fahrgäste täglich, die es am S-Bahnhof Tiergarten sehen. Doch bald wird es verdeckt sein von einem fünfstöckigen Bürogebäude, für das die Bauarbeiten schon laufen. Mit einem »270-Grad-Blick auf den Berliner Tiergarten« wirbt die HGHI, die High Gain House Investments, des Berliner Immobilieninvestoren Harald Huth, für den Bau, der bis 2019 an der Ecke Bachstraße und Siegmunds Hof entstehen soll.
Laut dem Wandbild-Dokumentaristen Norbert Martins war das 1975 entstandene Kunstwerk das erste seiner Art in Berlin. Der Entwurf stammt vom Berliner Künstler Ben Wagin, der auf die Umweltzerstörung hinweisen wollte. »KaDeWe hat uns das Essen geliefert, und das Gerüst wurde uns auch kostenlos zur Verfügung gestellt«, erinnert sich Wagin, der das Bild mit einigen Freunden auf die Fassade brachte.
Zerstört wird der »Weltbaum I« nicht, denn der Neubau hält einen Meter Abstand zur Brandwand. »Es gibt tatsächlich Gespräche mit dem Bauherren, wie das Bild wenigstens aus dem Neubau heraus sichtbar bleiben könnte«, sagt Wagin, dessen Parlament der Bäume am Reichstag kürzlich unter Denkmalschutz gestellt wurde. nic Foto: Florian Boillot
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