Mangelnde Solidarität

Nicolas Šustr wundert sich über politische Sitten

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist schon erstaunlich, was sich in der rot-rot-grünen Koalition wieder abspielt. Dass nämlich nicht nur die Opposition, sondern auch der SPD-Abgeordnete Joschka Langenbrinck die Gefängnisausbrüche der letzten Tage öffentlich bei Twitter als Rücktrittsgrund für Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) bezeichnet. Geschlossenheit geht anders, obwohl sie doch gerade angesichts der permanenten Fundamentalkritik der Opposition dringend nötig wäre.

Zumal er, wie große Teile der Öffentlichkeit mit ihm, zwei verschiedene Arten Gefangene in einen Topf wirft. Die vier Ausbrecher aus dem geschlossenen Vollzug können tatsächlich ein Problem für die öffentliche Sicherheit sein. Jene, die aus dem offenen Vollzug geflohen waren, laufen täglich in den Straßen der Hauptstadt herum. Tagsüber arbeiten sie oder besuchen Therapien. Häufig sind es Schwarzfahrer oder Diebe. Ja, sie übertreten Gesetze und werden dafür bestraft. Gemeingefährlich sind sie eigentlich nicht, sonst wären sie keine Freigänger.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -