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Verstehen sie noch, was sie tun?
Steffen Schmidt über die Sicherheitskultur in der Computerbranche
Für Normalverbraucher, so scheint es inzwischen, ist die jüngst entdeckte Sicherheitslücke bei Hochleistungsprozessoren in Computern und Smartphones eher harmlos. Und die Betreiber großer Rechenzentren werden das Loch schnell mit Software-Updates stopfen, wenn es nicht schon geschehen ist. Also alles nur eine große Aufregungsblase? Wohl nicht. Denn diese Lücke besteht praktisch unbemerkt seit 20 Jahren. Was passiert bei ähnlichen Konstruktionsmängeln in Chiparchitektur oder bei Netzwerkkomponenten, wenn sie nicht die Betriebssicherheit großer Rechenzentren wie bei Google bedrohen? Werden sie dann überhaupt bemerkt? Und wenn, auch öffentlich gemacht und behoben? Sieht man sich die Praxis von Geheimdiensten und Internetkriminellen an, entdeckte Lücken möglichst lange auszunutzen, sind Zweifel angebracht.
Hinzu kommt, dass solche in den Tiefen der Chiparchitektur verborgenen Macken oftmals schon so lange existieren, dass jene Ingenieure, die sie einst als vermeintlich nützliche Funktion einbauten, längst anderen Jobs bei anderen Firmen nachgehen. Angesichts hochkomplexer Designs - aktuelle Computerchips versammeln fast 20 Milliarden Transistoren in bis zu 32 Prozessorkernen - ist ohnehin absehbar, dass auch immer wieder Fehler in die Chips geraten.
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