Michael Phelps mit fünf Weltrekorden zu sieben Titeln

Deutschland Schwimmer tauchten in Melbourne ab

Deutschlands Schwimmer sind 16 Monate vor Olympia mit der schlechtesten WM-Bilanz seit 1991 in die Zweitklassigkeit abgestürzt. Daran konnte auch Thomas Rupprath mit Silber über 50 Meter Rücken nichts mehr ändern. »Wir brauchen nichts zu beschönigen«, kommentierte Cheftrainer Örjan Madsen die Mini-Ausbeute von vier Medaillen - drei Mal Silber und ein Mal Bronze - bei den Weltmeisterschaften in Melbourne. »Wir müssen nach Hause und härter arbeiten.« Britta Steffen musste sich am Schlusstag über 50 Meter Freistil mit Platz vier begnügen. Das US-Team behauptete sich 20 Titeln eindrucksvoll vor Gastgeber Australien (9) als Nummer eins. Ungekrönter WM-König ist US-Superstar Michael Phelps, der bei sieben Titeln fünf Weltrekorde aufstellte, zum Abschluss siegte er in Weltbestzeit von 4:06,22 über 400 Meter Lagen. Gold Nummer acht blieb dem 21-Jährigen verwehrt, weil seine Teamkollegen im Vorlauf der Lagenstaffel wegen Frühstarts disqualifiziert wurden. Mit 17 Titeln ist Phelps erfolgreichster WM-Schwimmer. »Ich glaube, das war der beste Wettkampf meiner Karriere«, meinte er. Die Australierin Lisbeth Lenton wurde mit fünf Titeln beste Frau. Für Deutschlands Schwimmer zog Madsen eine kritische Bilanz. Die Realität sei enttäuschend und ernüchternd: »Wir sind weit hinter den Erwartungen geblieben.« Er kündigte Veränderungen von Struktur und System und Konsequenzen für einzelne Athleten an. Immerhin fand Thomas Rupprath am letzten Tag zu alter Stärke. Der Weltrekordler über 50 Meter Rücken musste sich nur dem Südafrikaner Gerhard Zandberg (24,98) geschlagen geben. Steffen Driesen (Wuppertal) schwamm als Vierter in 25,29 s um 6/100 an Bronze vorbei. Driesen: »Drei Leute auf der Welt sind schneller als ich, da kann ich mit leben.« Europameisterin Britta Steffen wurde beim Sieg von Lisbeth Lenton über 50 Meter Freistil Vierte. »Knapp daneben ist auch vorbei«, sagte Steffen, »aber ich muss zugeben, dass es eine gute Zeit war.« Über 100 Meter hatte die Berlinerin Bronze gewonnen. »Für mich war das der härteste Wettkampf, den ich je bestritten habe«, sagte sie über die WM. Janne Schäfer wurde über 50 Meter Brust Fünfte. »Es ist schade, dass ich geschwächelt habe«, sagte sie. Die deutschen Lagenstaffeln schwammen hinterher. Die Frauen hatten beim Weltrekord-Rennen Australiens auf Platz sieben nur eine Statistenrolle. Die Männer schieden im Vorlauf aus. Der Pole Mateusz Sawrymowicz beendete über 1500 m Freistil die Siegesserie von Grant Hackett. Dem Australier blieb nach vier WM-Siegen in der...

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