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Der Diplomat ist ein Meister guter Manieren. Das schützt ihn allerdings nicht vor schlechten Manieren. Mit Vorliebe werden Diplomaten einbestellt und gerügt und mit wenig wohlklingenden Noten bedacht. Diplomaten werden ausgewiesen, meist gleich gruppenweise, worauf der Herkunftsstaat eine Gruppe von Diplomaten des ausweisenden Landes in gleicher Stärke ausweist. Dann folgen schon Sanktionen und grenznahe Truppenmanöver. Die Stadtverwaltung von Washington D.C. zieht nun eine Stufe unterhalb dieser Eskalation ein. Sie will die Straße vor der russischen Botschaft nach Boris Nemzow benennen; eine Art posthumer Einbürgerung des 2015 in Moskau ermordeten »Kreml-Kritikers«. Sicher werden bald Moskauer Straßen die Namen ermordeter Präsidenten sowie Oppositioneller der USA tragen. Das wiederum dürfte tausendfach russischnamige Antwort in amerikanischen Städten finden. Bis sich die Diplomaten beider Länder endlich ganz wie zu Hause fühlen können. uka

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