Gefängnis in Tegel wird saniert
Im Gefängnis Tegel soll bis 2021 die Teilanstalt III saniert sein. »Das wird mit Nachdruck vorangetrieben«, sagte Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne). Die Bauplanungen liefen. Das denkmalgeschützte Haus stehe seit Jahren leer und verfalle. Nun werde die Modernisierung in Angriff genommen. Nach ersten Schätzungen beliefen sich die Kosten auf mindestens 20 Millionen Euro.
Die Hülle des Gebäudes bleibe. Innen sollen aus zu kleinen, veralteten Hafträumen größere für verurteilte männliche Straftäter werden. Geplant seien 180 Plätze, kündigte der Grünen-Politiker an. Tegel mit derzeit rund 930 Haftplätzen zählt zu den bundesweit größten Gefängnissen. Die ersten Häftlinge zogen 1898 in das damalige Königliche Strafgefängnis. Der Komplex wurde im Laufe der Jahre immer wieder erweitert. Gegenwärtig reicht laut Justizsenator die Zahl der Betten in den Haftanstalten. Derzeit seien rund 660 Plätze nicht belegt. Gerade im offenen Vollzug und der Jugendstrafanstalt gebe es freie Plätze. Künftige Entwicklungen ließen sich aber nicht absehen.
Die Hauptstadt hat sechs Justizvollzugsanstalten, eine Jugendstrafanstalt, einen Jugendarrest sowie ein Haftkrankenhaus. Derzeit sind laut Justizverwaltung knapp 4100 Insassen (ohne Haftkrankenhaus) in Berlin untergebracht. Die modernisierten Plätze in Tegel würden vor allem für andere Sanierungen gebraucht, so der Senator.
Als Oppositionspolitiker habe er wiederholt davor gewarnt, dass die Sanierung der Altbaubestände nicht ins Hintertreffen geraten dürfe. »Das gehen wir jetzt an. Es ist eine Herausforderung«, sagte Behrendt, der das Senatorenamt in der rot-rot-grünen Koalition vor gut einem Jahr übernahm und zuletzt wegen Fluchten von Gefangenen unter Druck geraten war. dpa/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.