Gegenöffentlichkeit

  • Lesedauer: 1 Min.
Selbst ernannte Verteidiger des Abendlandes krächzen auf ihren Demonstrationen »Lügenpresse«, trollen in sozialen Netzwerken und fordern die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Das nennen sie dann Gegenöffentlichkeit, meinen im Prinzip aber ein Recht auf Hetze. Linke dürfen im Kampf dagegen jedoch nicht den Fehler begehen und das bürgerliche Mediensystem vorbehaltlos verteidigen. Im Kapitalismus sind die meisten Medien Unternehmen, die gegenüber emanzipatorischen Perspektiven nicht unbedingt aufgeschlossen sind. Eine mal mehr, mal weniger ausgeprägte ideologische Nähe zur politischen Machtelite führt dazu, dass beispielsweise über Arbeitskämpfe und Proteste - wenn überhaupt - eher negativ berichtet wird. Vom Mainstream präsentierte »Experten« werden die Interessen der herrschenden Klasse kaum infrage stellen. Für soziale Bewegungen ist es so unumgänglich, unkommerzielle Alternativmedien aufzubauen, aber auch linke kommerzielle Medien zu unterstützen. Blogger und Nutzer sozialer Netzwerke sind zudem längst ein fester Bestandteil kritischer Gegenöffentlichkeiten geworden. Mit ausreichend großen Shitstorms können sie es selbst in die »Tagesschau« schaffen. seb
Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal
Mehr aus: Das APO-Lexikon