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Es ist ja nicht so, dass es nicht auch unglaublich amüsant ist, dem Kapitalismus von außen dabei zuzusehen, wie er sich so windet und quält, um noch an das letzte bisschen Kaufkraft des eigentlich längst ausgesaugten Menschenmaterials zu kommen. Niemand ist vor seiner zerstörerischen Verwertungslogik sicher. Jetzt hat es ausgerechnet den Shitstorm erwischt. Eigentlich als ordinäre Diffamierungskampagne fürs Internet erfunden, ist er am Wochenbeginn dem Würgegriff der Werbeindustrie erlegen und damit seiner bösartigen Unschuld beraubt worden. Das Oberlandesgericht Köln hat entschieden, dass es okay ist, im Netz für ein Produkt (Mittel gegen Hundeflöhe) zu werben, wenn das Unternehmen aus Notwehr gegen einen Shitstorm (»ätzt dem Köter das Fell weg«) direkt mit dem gnadenlosen Anpreisen seiner Ware im Kommentarbereich reagiert. Das klingt plausibel. Demnächst gerichtlich erlaubt: Mord, wenn das Opfer keine gute Ausrede hatte. cod

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