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Definiert man Kultur als gestaltende Beherrschung von Natur durch den Menschen, so kann das Klonen als kulturelle Höchstleistung gelten. So betrachtet, sind die chinesischen Äffchen Zhong Zhong und Hua Hua keine künstlichen Wesen, sondern künstlerische Schöpfungen. Das ästhetische Problem, mit dem wir uns in Zukunft zu befassen haben werden, tritt indessen bereits in den Namen der Affen hervor: Die Kopie von Zhong Zhong wird folgerichtig Zhong Zhong Zhong Zhong heißen, jene Hua Huas den Namen Hua Hua Hua Hua tragen. Was das bedeutet, wenn erstmals auch ein Wesen der Art Homo sapiens geklont sein wird, arbeitet der Philosoph Benjamin Walter in seinem Aufsatz »Der Mensch im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit« heraus. Seine Aura, ergo die Einzigartigkeit im Hier und Jetzt, werde dem, was heute als Individuum bekannt ist, auf Dauer verloren gehen, die Ideale von Gleichheit und Globalität aber rückten endlich in greifbare Nähe. mha

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