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Mit den Haaren verhält es sich wie mit den Ideen: Erst sprießen sie wild und unbändig. Dann lässt man sie stutzen und in Form bringen. Später werden sie dünn und grau. Schlussendlich gehen sie aus. Bei den Soldaten der Bundeswehr hat man das Problem, dass das Endstadium meist noch nicht erreicht ist, während sie ihren Dienst versehen. Deshalb wird dort derzeit in bundesweit 67 Stuben nach der Dienstvorschrift 10/5 mit scharfer Klinge für das rechte Maß gesorgt - also jenes der Haare. Da aber die Unterhaltung der Truppenfriseure jährlich eine halbe Million Euro verschlingt, will das Verteidigungsministerium sie in den nächsten fünf Jahren abschaffen. Die Einhaltung der Dienstvorschrift 10/5 wird demnach in die Freizeit der Soldaten outgesourct und hat künftig auf eigene Kosten zu erfolgen. Für die Ministerin hat dies den Vorteil, dass sie die Verantwortung nicht nur für die Vorgänge in, sondern auch auf den Köpfen ihrer Truppe weit von sich weisen kann. mha

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