Präsident Anastasiades in Zypern bestätigt

Konservativer gewinnt Stichwahl mit 56 Prozent

  • Clément Melki, Nikosia
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Präsident der Republik Zypern, Nicos Anastasiades, ist für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden. Der Konservative setzte sich in der Stichwahl um das Präsidentenamt am Sonntag laut amtlichem Endergebnis mit 56 Prozent der Stimmen gegen seinen linksgerichteten Herausforderer Stavros Malas durch. In seiner Siegesrede kündigte der 71-Jährige an, sich für eine Überwindung der jahrzehntelangen Teilung der Mittelmeerinsel einzusetzen. »Ich rufe die griechischen Zyprer und die türkischen Zyprer auf, dafür zu sorgen, dass die aktuelle Situation nicht die Lösung für das Zypern-Problem ist«, sagte Anastasiades nach der offiziellen Verkündung seines Wahlsiegs vor rund 1000 Anhängern in Nikosia. »Bereits ab morgen werden wir die Probleme angehen, denen die Jungen und die Verletzlichsten gegenüberstehen, und wir werden den Staat modernisieren«, fügte er hinzu. »Meine Priorität ist es, die Beschäftigung in unserem Land anzugehen, aber ohne die Befindlichkeiten der türkischen Zyprer zu ignorieren«, sagte Anastasiades.

Der von den Kommunisten unterstützte Malas äußerte sich »enttäuscht« über seine erneute Niederlage gegen Anastasiades, gegen den er bereits 2013 angetreten war. »Aber wir müssen sie akzeptieren«, sagte der 50-Jährige, der auf 44 Prozent der Stimmern kam. »Der Kampf für soziale Gerechtigkeit und die Zypern-Frage endet nicht mit dieser Wahl«, fügte er hinzu. »Unser Kampf ist nicht verloren.«

Zu dem Urnengang waren 550000 Zyprer aufgerufen gewesen, die Beteiligung an der Stichwahl lag mit 73 Prozent leicht über der Beteiligung in der ersten Runde. Da hatte Anastasiades mit 35,5 Prozent der Stimmen gewonnen. Der frühere Gesundheitsminister Malas war mit 30 Prozent auf den zweiten Platz gekommen. Anastasiades hatte im Wahlkampf versprochen, den Dialog mit seinem türkisch-zyprischen Kollegen Mustafa Akinci bald wiederzubeleben. Auch Malas wollte sich für den Dialog einsetzen. Er wirft dem Staatschef vor, beim Thema Wiedervereinigung der Mittelmeerinsel zu zögerlich zu agieren. Im Juli 2017 waren die Verhandlungen unter Vermittlung der UNO auf der Zielgeraden gescheitert. AFP/nd

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