Lebensmittel im Paket

Andreas Fritsche sieht Chancen und Risiken des Online-Handels

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Lieferservice für online bestellte Lebensmittel hat Vor- und Nachteile. Einerseits kann er es Senioren ermöglichen, im Alter weiter in der gewohnten Umgebung auf dem Dorf zu leben, auch wenn es dort kein Geschäft mehr gibt. Sie können aus einem riesigen Sortiment auswählen. Ein kleiner Dorfladen kann eine solche Produktpalette niemals vorrätig haben. Der Lieferservice schafft auch Arbeitsplätze.

Andererseits können dem Laden im Nachbarort durch den Online-Lebensmittelhandel Kunden verloren gehen, und der Inhaber gibt dann auf, was die klassische Versorgungssituation verschärft. Das vernichtet Jobs. Außerdem: Wer mit dem Internet nicht klarkommt, wäre am Ende aufgeschmissen. Es sei denn, es kommt in dieser Gegend ein Lieferservice, bei dem eine Bestellung per Telefon möglich ist.

Der Online-Lebensmittelhandel birgt also Chancen und Risiken. Nebenbei trägt er in Großstädten, wo er eigentlich lange nicht so dringend gebraucht wird, aber bislang besser funktioniert, zu verstopften Straßen bei und führt zu zusätzlicher Lärm- und Abgasbelastung. Wenn nacheinander drei Kleintransporter eine Privatadresse ansteuern ist das natürlich schädlicher für die Umwelt, als wenn ein großer Laster ein Geschäft beliefert, in das die Kunden einkaufen gehen. Werden die Lebensmittel als Paket verschickt, so zieht das einen enormen Verbrauch von Pappe nach sich.

Der Online-Lebensmittelhandel ist für die Kunden bequem, aber ökologisch bedenklich.

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