Tegel soll ausbruchsicher werden

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Rund eine Woche nach der Flucht eines Gefangenen aus dem Gefängnis Tegel hat Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) ein Sofortprogramm für mehr Sicherheit angeordnet. Befristet sollen 50 neue Mitarbeiter eingestellt werden, um Personallücken zu schließen, heißt es in dem Papier, das dpa vorliegt. Die neuen Mitarbeiter sollen vorrangig in Tegel eingesetzt werden. Sie könnten aus Sicherheitsdiensten kommen und sollten keinen direkten Kontakt mit Gefangenen haben. Auch abgelehnte Bewerber für den Justizdienst, die etwa einen Test nicht schafften, könnten jetzt genommen werden.

Zudem müssen laut Behrendt Fahrzeugkontrollen intensiviert und die Sicherheitstechnik an den Pforten verbessert werden. Kurzfristig sollen für die Kontrollen Inspektionskameras angeschafft werden. Mittelfristig soll digitale Kontrolltechnik installiert werden. Zudem sollen Bedienstete »vertiefendes Praxistraining für besonders sicherheitsrelevante Aufgaben« bekommen.

Nach dem am vergangenen Mittwoch geflüchteten 24-Jährigen wird weiter bundesweit gefahndet. Er war vermutlich auf der Unterseite eines Lastwagens aus der Anstalt entkommen. Der Libyer Hamed Mouki hatte mit einer Attrappe seiner Person aus Kleidung, Stoffresten und Toilettenpapier in seinem Zellenbett erreicht, dass sein Fehlen erst am nächsten Morgen auffiel.

Künftig sollen Lastkraftwagen während des Aufenthalts auf dem Anstaltsgelände strenger überwacht werden. Routine bei den Bediensteten soll demnach durch rotierende Zusammensetzung der Schichten vermieden werden. Die Zahl der Gefangenen soll künftig zu Beginn, während und am Ende jeder Freistunde kontrolliert werden. dpa/nd

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