Vorsitzende der Tafel wird beschimpft
Weil die Berliner Tafel die umstrittene Entscheidung in Essen, keine Migranten mehr aufzunehmen, kritisiert hat, wird sie nun selbst angeprangert. »Seitdem bekomme ich E-Mails und Anrufe, in denen ich und meine ganze Familie verdammt werden. Ich werde beschimpft ohne Ende«, sagte die Vorsitzende der Hauptstadt-Tafel, Sabine Werth, am Samstag der »Süddeutschen Zeitung«. Werth bekräftigte dennoch ihre Haltung: »Ich finde die Reaktion des Vorsitzenden in Essen unterirdisch. Die dortige Tafel ist überfordert und hat die Notbremse gezogen, aber das richtet unglaublich viel Schaden an.« Die Berliner Tafel versorgt rund 50 000 Menschen an 45 Ausgabestellen im Monat. Seit Beginn der großen Fluchtbewegungen 2015 sei die Kundenzahl um rund 4000 im Monat gestiegen. Um Spannungen zu vermeiden, gebe es Losverfahren oder feste Zeitfenster für die Abholung der Lebensmittel. Falls eine der Stellen in Berlin an ihre Grenzen kommt, kann sie einen vorübergehenden Aufnahmestopp für Neukunden verhängen. Der gelte dann aber für alle bedürftigen Menschen, unabhängig von der Nationalität, sagte Werth. dpa/nd
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