Nordkoreas Außenminister in Schweden

  • Bengt Arvidsson, Stockholm
  • Lesedauer: 2 Min.

Dass ein Treffen stattfinden soll, ist seit vergangenem Freitag bekannt. Der genaue Zeitpunkt wurde hingegen geheim gehalten. Erst am Donnerstag meldete Schwedens Regierung überraschend, dass Nordkoreas Außenminister Ri Yong-ho mit einer kleinen Delegation von nur vier Mitarbeitern noch am gleichen Nachmittag von Schwedens Außenministerin Margot Wallström in Stockholm empfangen werde.

In den zweittägigen Gesprächen geht es laut des schwedischem Außenministeriums um »Schwedens konsularen Schutzmachtauftrag für die USA, Kanada und Australien«, die Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel und das anvisierte Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Führer Kim Jong-un. Das könnte schon im Mai stattfinden. Offiziell nehmen aber nur Schweden und Nordkorea an dem Treffen teil.

Laut offiziell unbestätigten Informationen der Zeitung »Dagens Nyheter« wurde Stockholm als möglicher Verhandlungsort für ein Treffen der Außenminister der USA und Nordkoreas und ihrer Staatschefs genannt. Ein Datum gebe es aber noch nicht, so die Zeitung. Auch die Schweiz hatte sich angeboten. Erst vergangene Woche besuchte Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven Trump in Washington. Bereits Ende Januar besuchte Nordkoreas Vizeaußenminister Han Song-ryol Stockholm, wo er Wallström und Löfven traf.

Schweden hat dank seiner Neutralität bereits seit 1972 diplomatische Kontakte mit Nordkorea aufgebaut und galt lange als einziges westliches Land mit ununterbrochener Vertretung in Pjöngjang. Von Schwedens Botschaft aus werden auch konsularische US-Belange behandelt. So besuchen schwedische Diplomaten regelmäßig drei US-Bürger, die derzeit in Nordkorea im Gefängnis sitzen. Zudem ist Schweden seit 1953 Mitglied der Überwachungskommission der neutralen Länder (NNSC) für die Einhaltung der Waffenruhe zwischen Nord- und Südkorea.

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