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Opfer dürfen reden

Harvey Weinstein

  • Lesedauer: 1 Min.

Das einst von Ex-Hollywood-Mogul Harvey Weinstein (66) geführte Filmstudio hebt Geheimhaltungsvereinbarungen auf, die Opfer und Zeugen hindern sollen, über sexuelle Übergriffe des Produzenten zu sprechen. »Seit Oktober wurde berichtet, dass Harvey Weinstein Geheimhaltungsvereinbarungen als geheime Waffe benutzt hat, um Menschen zum Schweigen zu bringen, die Anschuldigungen gegen ihn erheben«, heißt es in einem Statement der Weinstein Company, aus dem US-Medien seit Montag (Ortszeit) zitieren. Diese Vereinbarungen endeten »mit sofortiger Wirkung«. Der oberste New Yorker Staatsanwalt Eric Schneiderman bezeichnete die Erklärung der Weinstein Company als »Wendepunkt in den Bemühungen, die zerstörenden Wirkungen von sexuellem Fehlverhalten am Arbeitsplatz anzusprechen«.

Die Weinstein Company stellte außerdem einen Insolvenzantrag nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Diese Variante ermöglicht es angeschlagenen und hoch verschuldeten Unternehmen, unter strikter Aufsicht des Insolvenzrichters weiterzuarbeiten und sich zu sanieren. Zudem stehe ein Investor bereit. Anfang des Monats war der Verkauf des Filmstudios an eine Investorengruppe zum wiederholten Male geplatzt, nachdem zusätzliche Millionenschulden aufgetaucht waren.

Weinstein war im Oktober 2017 von seiner Firma entlassen worden, nachdem Vorwürfe sexueller Übergriffe von zahlreichen Schauspielerinnen gegen ihn bekannt wurden. Er hat Fehlverhalten eingeräumt, weist aber Vorwürfe von nicht-einvernehmlichem Sex zurück. dpa/nd

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