Unheimliche Wahlhelfer
»Das Geschäftsmodell von Facebook und der Digitalwirtschaft basiert ganz wesentlich darauf, Unternehmen, Wahlkämpfer und Regierungen gegen Entgelt an ihrem Wissen partizipieren zu lassen«, schreibt der ehemalige Datenschutzbeauftragte Peter Schaar in einem Gastbeitrag für »nd«. Das darauf basierende »Microtargeting«, die zielgerichtete Ansprache potenzieller Wähler via Internet, war übrigens schon einer der Erfolgsfaktoren für Obamas Wahlkämpfe 2008 und 2012.
Nun aber steigt der Druck, sowohl auf Facebook als auch auf andere Tech-Giganten. In San Francisco verklagten Aktionäre laut Medien den Konzern: Er habe »sachlich falsche und irreführende Aussagen« zur Firmenpolitik gemacht. Die Zeiten ungezügelten und unregulierten Wachstums scheinen aber so oder so vorbei. In der EU tritt Ende Mai eine neue Datenschutzrichtlinie in Kraft, die die Daten der Nutzer besser schützen soll. Was den US-Unternehmen jedoch wirklich wehtun könnte: Nach dem Willen der EU-Kommission sollen sie künftig deutlich mehr Steuern in Europa zahlen - in den Ländern, in denen sich ihre Nutzer befinden. stf Seiten 2, 4 und 9
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.