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Sie mutet doch so harmlos an mit ihrem putzigen gelben Körper, den offenen, neugierigen Augen, die noch nichts Schlechtes auf der Welt gesehen haben, dem halb offenen Schnabel, der nur fröhliches Geschnatter zu verkünden im Stande ist - könnte sie denn schnattern -, die Badeente. In ihrem natürlichen Habitat, im trinkbaren Leitungswasser, führt sie ein unbeschwertes Leben. Erst wenn der Mensch dazu steigt, wird es ekelig. Er infiziert sie, wie jetzt erforscht ist, mit Legionellen, dem bedrohlichen Stäbchenbakterium Pseudomonas aeruginosa, besser bekannt als Krankenhauskeim, und Pilzen. Einziges Heilmittel ist das Auskochen mit heißem Wasser oder das Zukleben des Loches am Boden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Bei beidem ist fraglich, ob das überhaupt von den Müller-Lüdenscheidtschen-Grundrechten der Badeente gedeckt ist, aber das müssen Gerichte klären. Festzustellen ist, dass künftig andere Regeln in der Wanne gelten: Der Mensch bleibt draußen. cod

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