Die Seele Georgiens

  • I.G.⋌
  • Lesedauer: 2 Min.

Fridon Nisharadze, den Ikonenmaler und Kirchenwächter von Uschguli, hatte Wolfgang Korall bereits vor Jahrzehnten bei einer Reise nach Swanetien getroffen. 2011 sah er ihn wieder. »Fridon erinnert sich an mich, zeigt mir Zeichnungen und ein Aquarell mit Wehrtürmen.«

Dies ist eines von zahlreichen Fotos aus dem Bild-Text-Band »Die Seele Georgiens« von Wolfgang Korall, der schon sehr lange mit diesem Land verbunden ist. Während seines Physikstudiums an der Friedrich-Schiller-Universität Jena war er 1975 mit georgischen Kommilitonen in Kontakt gekommen und nach Tbilissi eingeladen worden. Seitdem hat er immer wieder Reisen dorthin unternommen und viel fotografiert. Nach Swanetien, jene durch ihre Wehrtürme berühmte historische Region im Großen Kaukasus, kam er 1984 zum ersten Mal. Damals: ein Sperrgebiet für Ausländer. Heute: ein Anziehungspunkt für Touristen.

2008 bis 2011 folgte Wolfgang Korall auf mehreren Reisen den Wegen der heiligen Nino, die das Christentum nach Georgien brachte. Dabei bekam er nicht nur atemberaubende Landschaften vor die Kamera, er hat auch immer wieder die georgische Gastfreundschaft erlebt. So auch in Uschguli. 2200 Meter über dem Meeresspiegel, gilt der Ort als die höchste dauerhaft bewohnte Siedlung Europas.

In Alwani am Fuße des Großen Kaukasus hätte seine Reise ein schlimmes Ende nehmen können. Nachts war er von der Terrasse eines Hauses gestürzt, ein Halswirbel war gebrochen, das Rückenmark verletzt. Leser werden aufatmen, wenn sie die spannende Geschichte seiner Rettung lesen. Schließlich wünscht man sich von Wolfgang Korall noch mehr so schöne Bücher. I.G. Foto: W. Korall

Wolfgang Korall: Die Seele Georgiens. Mitteldeutscher Verlag. 128 S., geb., 40 €.

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