• Politik
  • Kim Jong-un und Donald Trump

Nordkorea droht erneut mit Absage von Gipfel

Pjöngjang nennt Äußerungen von US-Vizepräsident Pence »ignorant und dumm«

  • Lesedauer: 2 Min.

Seoul. Nordkorea hat erneut mit einer Absage des geplanten Gipfeltreffens mit US-Präsident Donald Trump gedroht. Die nordkoreanische Vize-Außenministerin Choe Son Hui bezeichnete jüngste Äußerungen von US-Vizepräsident Mike Pence am Donnerstag als »ignorant und dumm«, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete. »Wir werden die USA weder um einen Dialog anflehen noch die Mühen auf uns nehmen, sie zu überzeugen, wenn sie sich nicht mit uns zusammensetzten wollen«, erklärte Choe. Sie werde Staatschef Kim Jong-un empfehlen, den Gipfel abzusagen, sollte Washington weitere derartige Drohungen äußern. Das historische Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim ist für den 12. Juni in Singapur geplant.

Pence hatte Kim in einem am Montag veröffentlichten Interview gewarnt, er solle Trump nicht herausfordern. Dies wäre ein »großer Fehler«. Pence warnte außerdem, Nordkorea könne wie Libyen enden, wenn Kim keinen »Deal« mache. Libyen hatte vor 15 Jahren erklärt, seine Massenvernichtungswaffen im Gegenzug für die Aufhebung von Sanktionen zerstören zu wollen. Staatschef Muammar al-Gaddafi wurde im Oktober 2011 von Aufständischen getötet; die westlichen Atommächte unterstützten damals die Rebellen. Seitdem herrscht in Libyen politisches Chaos.

Ähnlich wie Choe hatte Nordkoreas Erster Vizeaußenminister Kim Kye Gwan vor einer Woche das Gipfeltreffen in Frage gestellt. Die Führung in Pjöngjang sieht sich durch die USA bedroht und hat deshalb Atomraketen entwickelt. Die USA verlangen von Nordkorea einen vollständigen Abbau seines Atomprogramms. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal