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Der Wahlkampf wird hässlich
Alexander Isele über die Polarisierung in den USA
Diffamieren, beleidigen, hetzen, verspotten - das alles gehört zum Repertoire Donald Trumps. Selbst reagiert der US-Präsident sehr schnell sehr beleidigt - dabei wartet er nur darauf, angegangen zu werden, um dann mit voller Wucht zurückschlagen zu können. Denn so schließt Trump seine Reihen. Die Hetze gegen Flüchtlinge (»die schlimmsten kriminellen Elemente ausrotten«), die brachiale Gewalt, mit der er selbst gegen Kinder vorgehen lässt - seine Anhänger verehren ihn dafür.
Bis zu 250 000 Menschen haben am Wochenende in mehreren Städten der USA gegen Trumps Politik demonstriert. Der Präsident, der in seinem Golf-Ressort verweilte, beschimpfte die Demonstranten als »radikale Demokraten«. Mit dem Sieg von Alexandria Ocasio-Cortez in New York bei den Vorwahlen der Demokratischen Partei zur Kongresswahl im November gelang der progressiven Plattform der Demokratischen Sozialisten in Amerika eine Sensation. Für Trump ein gefundenes Fressen, von seiner menschenverachtenden Politik abzulenken und den Gegner zu diffamieren. Nachdem es lange so aussah, als würden die Republikaner wegen des Chaos der Regierung Trump vor einer Niederlage bei den Zwischenwahlen stehen, schafft es der Präsident einmal wieder, mit seiner Hetze zu mobilisieren. Ein hässlicher Wahlkampf steht an - mit ungewissem Ausgang.
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