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Der moderne Mensch leidet nach Ansicht des Philosophen Wilhelm Schmid daran, dass er auf Erden ein Leben wie im Paradies anstrebt. »Wir erhöhen das Leidenspotenzial ... durch Erwartungen eines Paradieses ins Unermessliche«, sagte der Glücks- und Lebenskunstexperte dem Magazin »zeitzeichen«. Tatsächlich ist derzeit zu beobachten, dass der Mensch das, was als »herrliches Wetter« oder »Sommer, wie er früher einmal war«, gelten könnte, nicht so richtig zu genießen vermag, selbst wenn er kein Bauer ist und gerade frei hat. Ein trockenes Blumenbeet, ein nass geschwitztes T-Shirt, ein zu warmer Badesee, eine Schlange am Schwimmbadeingang, zu wenige ärmellose Hemdchen im Schrank, zu viele Grillpartys am Wochenende, zu schnell schmelzendes Speiseeis, eine Wespe am Bierglas und eine Fruchtfliege am Mülleimer werden als unparadiesische Zumutung und damit als Leiden empfunden. Also: Wir sind nicht im Paradies. Dort ließe es sich nicht so herrlich jammern! rst

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