Maduro kündigt hohe Strafen an

Venezuelas Behörden nehmen Verdächtige fest

  • Lesedauer: 2 Min.

Caracas. Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro fürchtet die Opposition verschärfte Repression durch die Behörden. Der Chef der Oppositionspartei Frente Amplio (Breite Front), Nicmer Evans, warnte am Sonntag (Ortszeit) vor einer Welle der »Verfolgung und Unterdrückung« seitens der Regierung.

Unterdessen verkündete Innen- und Justizminister Néstor Reverol sechs Festnahmen rund um den Anschlag, weitere sollten in Bälde folgen. In mehreren Hotels der Hauptstadt Caracas habe es Durchsuchungen gegeben. Dabei seien »erdrückende Beweise« gefunden worden.

Die Generalstaatsanwaltschaft erklärte, die Namen der Festgenommenen würden am Montag bekannt gegeben. Die mit der Regierung verbündete Parteikoalition Patriotischer Pol kündigte eine Kundgebung zur Unterstützung Maduros im Zentrum von Caracas an. Verteidigungsminister Vladimir Padrino López sagte die »bedingungslose« Solidarität der Armee zu. Der Armeegeneral fügte hinzu, bei dem Vorfall vom Samstag handele es sich um eine »Aggression gegen das Militär« mit dem Ziel, einen Regierungswechsel »mit verfassungswidrigen Mitteln« herbeizuführen.

Maduro war am Samstag während einer Militärzeremonie in Caracas einem Anschlag entgangen. Der Oberbefehlshaber der Armee versetzte das Militär daraufhin in höchste Alarmbereitschaft und erklärte, er sei »entschlossener als je zuvor, den Weg der Revolution zu gehen«. Maduro kündigte zugleich eine »maximale Bestrafung« derjenigen an, die versuchten, »mich zu ermorden«. Es werde »keine Vergebung« geben.

Reverol sagte im Fernsehen, es seien zwei mit Sprengstoff beladene Drohnen in der Nähe des Staatschefs explodiert. Die Drohnen seien jeweils mit einem Kilogramm C4-Plastiksprengstoff bestückt gewesen, dessen Sprengkraft für Schäden in einem Umkreis von 50 Metern ausgereicht habe. Die erste Drohne sei über die Tribüne geflogen, aber durch eine »signalhemmende Ausrüstung« von der Flugbahn abgelenkt worden und anderswo als geplant explodiert. Die zweite Drohne sei durch Kontrollverlust in ein nahe gelegenes Gebäude gekracht. AFP/nd

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