Machtlos

«Ende der Diplomatie»

  • Christina Horsten
  • Lesedauer: 2 Min.

Für Mom« steht auf der ersten Seite des Buchdebüts von Ronan Farrow - und in seinem Fall ist das keine Unbekannte, denn Farrow ist der Sohn der Schauspielerin Mia Farrow. Das Buch »Das Ende der Diplomatie« ist jetzt auch bei Rowohlt erschienen.

Auf fast 500 Seiten erklärt Farrow den Niedergang der US-Außenpolitik, wie Diplomaten nach und nach entmachtet und das Militär immer mächtiger wurde - und das nicht erst seit dem Amtsantritt von Donald Trump, auch wenn es seitdem noch schlimmer geworden sei. Die dramatische Konsequenz sei, dass Frieden und Stabilität in der Welt viel weniger gewährleistet seien und dort, wo sie noch existieren, auf deutlich weniger fester Basis aufgebaut seien. »Wir brauchen stärkere Diplomaten denn je, dann hätten wir ein Gegengewicht, wenn Donald Trump mal wieder über Krieg twittert«, sagte Farrow der Nachrichtenagentur dpa. »Aber diese solide unterstützende Diplomatie haben wir nicht mehr.«

Farrow ist 30 Jahre alt. Er studierte Jura und arbeitete dann einige Jahre für die Vereinten Nationen und ab 2009 im US-Außenministerium. »Ich habe dann angefangen, viel über die Konsequenzen für Amerikas Rolle in der Welt nachzudenken - was passiert, wenn wir den Verhandlern und Friedensmachern ihre Macht nehmen.« Er habe »Alarm schlagen« müssen. Inzwischen arbeitet Farrow hauptsächlich als Journalist. Mehr als 200 Interviews hat er für sein Werk geführt, unter den Interviewten sind auch alle lebenden früheren US-Außenminister. Für seinen Beitrag zur Aufdeckung des Skandals um sexuellen Missbrauch durch den Hollywood-Mogul Harvey Weinstein hat Farrow den Pulitzer-Preis bekommen. dpa/nd

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