Unten links

  • Lesedauer: 1 Min.

In den Fundbüros des Landes reibt man sich derzeit verwundert die Augen. Denn viel öfter als Brillen wird derzeit verlorene Fassung angezeigt. Flächendeckend scheint sie abhandenzukommen, fast schon wie vorher erwartet. Fassungslosigkeit hier, Fassungslosigkeit dort - überraschenderweise scheint der Verlust die Verlierenden gar nicht zu überraschen, er kommt fast mit Ansage und die Betroffenen wirken dabei erstaunlich gefasst. Das ist andererseits sehr zu begrüßen: Denn wo um die Fassung gerungen wird, geht sie schnell zu Bruch. Schnell verfasst man sich und greift ins Leere. Hier aber bleibt alles im Rahmen, die Fassungslosigkeit selbst wird in einer immer gleichen monotonen Fassung verkündet, fast als gehöre sie zum Rahmenspielplan, der schon vorher an der Fassade des politischen Theaters hängt. Von fassungslosen Glühlampen angestrahlt. Wie, die ham’se verboten?!? Ich muss, innerlich sehr angefasst, schnellstens ins Fundbüro, einen Verlust anzeigen. stf

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.