Europawahl: Überraschung bei der SPD

  • Lesedauer: 2 Min.

Wildau. Die brandenburgische SPD zieht mit Simon Vaut in den Europawahlkampf. Eine Landesvertreterversammlung schlug den 40-Jährigen am Sonnabend im zweiten Wahlgang überraschend mit 63 von 119 gültigen Stimmen zum Kandidaten für das Europaparlament vor. Mit nur 56 Stimmen konnte sich die vom Landesvorstand präferierte Maja Wallstein nicht durchsetzen. Dazu sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke, der auch SPD-Landesvorsitzender ist, die Delegierten entschieden zwar nicht im Sinne der Empfehlung. Dies zeige aber nur, dass die Partei lebendig sei.

Der in Hamburg geborene Vaut war einst Redenschreiber unter anderem von Ex-Außenminister Sigmar Gabriel. Er hatte an der Universität Potsdam studiert und als Referent im Sozialministerium gearbeitet. In Brüssel war er drei Jahre für das Verbindungsbüro der SPD-Bundestagsfraktion zur Europäischen Union tätig. Vaut war vom Unterbezirk Teltow-Fläming vorgeschlagen worden.

Die 32-jährige Wallstein aus Cottbus war einst Juso-Landeschefin und wurde nach der Wahl von Vaut mit großer Mehrheit zur Ersatzkandidatin gekürt. Die Bundes-SPD wird über die tatsächlichen Kandidaten endgültig im Dezember entscheiden. Sie will zur Europawahl mit einer Bundesliste antreten. Dort hatte vergangenes Mal jedes Bundesland mindestens einen Kandidaten auf einem aussichtsreichen Platz. Die bisherige brandenburgische Europaabgeordnete Susanne Melior - sie ist 60 Jahre alt - war nicht wieder angetreten.

Woidke hatte in seiner Eröffnungsrede betont, Deutschland müsse die starke, integrierende Kraft in Europa sein. Zugleich kritisierte er die Debatte um einen frühzeitigen Ausstieg aus der Braunkohle. Die Klimaschutzziele seien nicht dauerhaft gegen die Menschen in den betroffenen Regionen zu erreichen. dpa/nd

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.