Befristet und teilzeit Beschäftigten droht Armut

In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Anteil der armutsgefährdeten in diesen Gruppen mehr als verdoppelt

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Befristet Beschäftigte und Teilzeitarbeiter können nach Daten des Europäischen Statistikamts Eurostat oft von ihrem Verdienst kaum leben. So seien im vergangenen Jahr 18,3 Prozent der Arbeitnehmer mit einer befristeten Anstellung von Armut bedroht gewesen, schreibt die »Saarbrücker Zeitung« unter Berufung auf die ihr vorliegende Erhebung. Im Jahr 2005 habe die Quote noch 8,6 Prozent betragen.

Die Zahlen wurden dem Bericht zufolge von der Linken-Arbeitsmarktexpertin Sabine Zimmermann angefordert. Demnach lag bei den Teilzeitbeschäftigten die Quote der von Armut gefährdeten Beschäftigten zuletzt bei 14 Prozent, was ebenfalls mehr als eine Verdoppelung gegenüber 2005 bedeute.

Nach den EU-Kriterien gilt als armutsgefährdet, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. In Deutschland lag dieser Schwellenwert für einen Alleinstehenden im vergangenen Jahr dem Bericht zufolge bei 1096 Euro im Monat. »Nach wie vor sind viel zu viele Menschen arm trotz Arbeit«, sagte Linken-Arbeitsmarktexpertin Sabine Zimmermann der Zeitung. Dagegen helfe ein deutlich höherer Mindestlohn. Zudem müsse die sachgrundlose Befristung abgeschafft und ein Rückkehrrecht in Vollzeit für alle Beschäftigten eingeführt werden. Agenturen/nd

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