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In Deutschland haben wir statt Popstars »Gewissensbarden der Nation«. So jedenfalls wird der in unseren Breiten beliebte Schlagersänger Herbert Grönemeyer von »Spiegel Online« bezeichnet. So könnte man aber auch Wolf Biermann oder den Müller-Westernhagen bezeichnen. Oder Xavier Naidoo, wenn man »Gewissens-« aus der Bezeichnung entfernt und sie in Fraktur druckt. Dabei qualifizieren drei Dinge Herbert zum perfekten deutschen Popstar: Er hat eine Zeit lang Rechtswissenschaften studiert. Er hat Erfahrung als Mahner und Warner, einer in Deutschland ebenso innig wie inflationär ausgeübten Tätigkeit. Und er »kann nicht tanzen« (W. Droste). Soeben hat Herbert eine neue Platte veröffentlicht. Sie heißt »Tumult«. Sie könnte aber auch »Rabatz«, »Salat«, »Gaga« oder »Kortoffel« heißen. Herbert, so »Spiegel online«, versuche, mit seinen Liedern »den Seelenton der Deutschen zu treffen«. Gut. Diese Sorte Künstler kann man ja nie genug haben hierzulande. tbl
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