Berlin ist die Protest-Hauptstadt
Berlin ist einer Datenauswertung des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb) zufolge der Hotspot für Demonstrationen in Deutschland. Wie der rbb am Donnerstag berichtete, zählte die Versammlungsbehörde bis Ende November 4446 Demonstrationen und Kundgebungen in der Bundeshauptstadt. Für das Jahr 2018 bedeute das statistisch gesehen etwa zwölf Versammlungen pro Tag. Rein rechnerisch finde in Berlin also alle zwei Stunden eine Demonstration oder Kundgebung statt, berichtete der rbb unter Verweis auf das ihm vorliegende Zahlenmaterial. Demnach hat sich die Zahl von Protestdemonstrationen und Protestkundgebungen in Berlin im Vergleich zum Jahr 2008 fast verdoppelt. Seit fünf Jahren bewege sich diese Zahl auf konstantem Niveau zwischen 4500 und 5000 jährlich. Protestforscher Simon Teune von der Technischen Universität Berlin sagte dem Sender: »Der Protest wird immer kleinteiliger, die politischen Themen werden breiter aufgefächert.« Dadurch komme es zu vielen und kleineren Demonstrationen. Dass in der Hauptstadt die mit Abstand meisten Demonstrationen stattfinden, liegt Teune zufolge daran, dass hier viele politische Institutionen ihren Sitz haben. »Wenn du in Berlin auf die Straße gehst, bestimmst du auch die politische Diskussion in Deutschland«, sagt Teune. epd/nd
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