Gutes Wetter für Giftspinnen in Australien

Handtellergroße Tiere lösen Warnung in Sydney aus. Von Barbara Barkhausen

  • Barbara Barkhausen
  • Lesedauer: 2 Min.

In Australien leben einige der giftigsten Tiere der Welt: Taipane, Braunschlangen, Würfelquallen und Trichternetzspinnen. Die gefährlichste, die Sydney-Trichternetzspinne, kommt nur in Australiens Metropole Sydney und deren Umgebung vor. Die männliche Spinne ist sechsmal giftiger als die weibliche.

Die dunklen Spinnen sind normalerweise bis zu fünf Zentimeter groß, doch die Exemplare, die derzeit in Sydney aus der Erde krabbeln, haben eine Beinspanne von bis zu zehn Zentimetern. Außerdem sind momentan ungewöhnlich viele Giftspinnen unterwegs, wie der australische Reptile Park in Sydney warnte. Die Tiere seien »gewaltig«, sagte Dan Rumsay, der in dem Tierpark nördlich von Sydney mit den Tieren arbeitet. Im Reptile Park wird das Gift der Tiere gemolken, damit später in einem Labor in Melbourne Gegengift hergestellt werden kann. »Sie erschrecken sogar mich und ich muss mit ihnen arbeiten«, sagte Rumsay dem australischen Sender ABC. Allein in der vergangenen Woche seien 20 solcher Riesenspinnen im Park abgegeben worden.

Die Giftspinne kann nicht nur Tiere bis zur Größe von Hausmäusen überwältigen, ihr Gift greift beim Biss auch das Nervensystem von Menschen an und führt letztendlich sogar zum Tod. Ihr Verbreitungsgebiet ist die am dichtesten besiedelte Gegend Australiens: die gesamte Region um Sydney und noch bis 160 Kilometer ins Hinterland.

Experten glauben, dass der feuchte Start in den Sommer auf der Südhalbkugel gepaart mit der augenblicklichen Brutzeit die Tiere so aktiv macht. Denn die vielen männlichen Spinnen, die unterwegs sind, sind vermutlich auf der Suche nach paarungsbereiten Weibchen.

Bisse durch Trichternetzspinnen waren bisher in Sydney eher selten. Jährlich werden zwischen sechs bis zwölf Menschen von ihnen gebissen. Während vor der Einführung von Seren kaum ein Mensch überlebte, ist seit der Einführung des Gegengiftes im Jahre 1981 niemand mehr nach dem Biss der Giftspinne gestorben.

Grundsätzlich kann man sich aber gut vor den Spinnen schützen, da diese weder klettern noch springen können. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn man Schuhe, Gartenhandschuhe oder Kleidung draußen am Boden liegen lässt, bei der Gartenarbeit oder beim Reinigen des Poolfilters, da die Spinnen längere Zeit im Wasser überleben können.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal