Nach Cottbus wird 2019 kein Flüchtling geschickt
Cottbus. Seit einem Jahr bekommt die kreisfreie Stadt Cottbus aus der brandenburgischen Erstaufnahme keine Flüchtlinge mehr zugewiesen. »Das war ein wichtiges Signal, das sehr zur Beruhigung in der Bevölkerung beigetragen hat«, sagte Stadtsprecher Jan Gloßmann. Zuvor hatten gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen und Einheimischen für Unruhe gesorgt. Cottbus hatte in den Jahren 2015 bis 2017 überdurchschnittlich viele Flüchtlinge aufgenommen. Dadurch stieg der Anteil der ausländischen Bevölkerung von 4,5 auf 8,5 Prozent. Damit leben nun rund 8500 Ausländer in der 100 000 Einwohner zählenden Kommune, rechnete Gloßmann vor. Etwa die Hälfte der Ausländer seien Flüchtlinge. Innenministeriumssprecher Ingo Decker bekräftigte, dass es auch 2019 keine Zuweisungen nach Cottbus geben solle. Die Stadt habe ihr Aufnahmesoll ohnehin überfüllt. Gloßmann erläuterte, der Zuweisungsstopp habe real nur geringe Auswirkungen gehabt. Denn wegen der gesunkenen Zahl neu ankommender Flüchtlinge hätte es nur wenige neue Zuweisungen gegeben. Zu Gewalttaten sagte Gloßmann: »Wo es die Rechtslage zulässt, werden wir auch weiterhin abschieben oder ausweisen.« Oberbürgermeister Holger Kelch (CDU) appellierte: »Es ist und bleibt eine der Hauptaufgaben, ein respektvolles Miteinander in unserer Stadt zu gewährleisten, so dass sich alle, ausnahmslos alle, sicher fühlen können.« dpa/nd
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