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Alle reden derzeit vom Scheitern der sogenannten Bewegung »Aufstehen« (die sich ja bislang eher nicht bewegt, sondern vielmehr stillhält, womöglich weil sie zu einem Gutteil aus im Internet eingesargten Namen besteht). Dabei gibt es ein weit schwerer wiegendes Problem, ein Entsorgungsproblem gewissermaßen. Denn die Sammlungsbewegung sammelte auch lange zu Recht vergessenes Liedgut an, das sich im fortgeschrittenen Stadium der Verwesung befand, bevor es in zombifizierter Form wiederauflebte (etwa der Gassenhauer »Aufstehen« von den Bots) und in der »Bewegung« Aufnahme fand. Die drängende Frage ist nun: Wo sollen jetzt die steinalten Demo-Kitschsongs und revolutionsoptimistischen Erbauungsschlager hin, aus denen der im Lauf mehrerer Jahrzehnte abgelagerte Kalk rieselt? Wer schafft jetzt rasch eine schalldichte Deponie - oder sagen wir besser: ein Endlager, eine Art Schacht Gorleben für jene Sorte Fäusteballmusik, die die altlinken Seelen streichelte? tbl
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