Erneut Bombendrohung an sechs deutsche Rathäuser

In der Nacht waren Drohschreiben per Mail an sechs Rathäuser in ganz Deutschland verschickt worden

  • Lesedauer: 2 Min.

München. Am Dienstag wurden in sechs Städten per E-Mail Bombendrohungenan an die jeweiligen Rathäuser verschickt. In allen Fällen konnte die Polizei nach mehreren Stunden Entwarnung geben - allerdings kam es in den betroffenen Städten zur Evakuierung der Behörden und teils erheblichen Verkehrseinschränkungen. Wie der Saarländische Rundfunk berichtete, war in dem Schreiben von einem Tag der Rache die Rede. Außerdem seien Sprengstoff und Zünder näher beschrieben worden.

Die Polizeibehörden der betroffenen Bundesländer wollten sich über die Fälle austauschen. Auch die Staatsanwaltschaft in Berlin will den Fall prüfen. Dort laufen zentral die Ermittlungen zu einer Serie von E-Mails mit rechten Gewaltandrohungen unter anderem an Politiker, Anwälte, Journalisten und den Zentralrat der Juden. Ein Sprecher der Berliner Ermittlungsbehörde sagte, bisher lägen aber noch keine näheren Informationen zu den aktuellen Drohmails vor.

Betroffen waren von den Drohungen das niedersächsische Göttingen, Augsburg in Bayern, Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz, Neunkirchen im Saarland, Rendsburg in Schleswig-Holstein und Chemnitz in Sachsen. In allen Städten wurden die Rathäuser evakuiert.

Auch an die Stadt Heilbronn ging eine Drohmail. Wie die dortige Polizei mitteilte, sei das Schreiben aber als »nicht ernsthaft« eingestuft und deshalb auf die Räumung und Durchsuchung der Verwaltung verzichtet worden. Die Drohungen waren in allen Fällen direkt an die Rathäuser gerichtet und gingen in der Nacht zum Dienstag per E-Mail ein.

In Kaiserslautern räumten Polizisten sowohl das Hauptgebäude des Rathauses als auch das Rathaus Nord. Mehr als tausend Mitarbeiter waren betroffen. Mehrere Sprengstoffspürhunde kamen zum Einsatz. Die Polizei bekam von der US-Militärpolizei Unterstützung. AFP/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal